Show Notes

Obwohl die Mehrsprachigkeit in den EU Ländern stetig wächst, ist das sogenannte Barcelona Konzept von 2002 "Muttersprache plus zwei weitere Fremdsprachen für jede europäische Bürgerin / jeden europäischen Bürger" noch nicht erreicht. 

Dies fordert uns heraus, das Lehren und Lernen von Sprachen neu zu denken und zu praktizieren.

Was bedeutet es, mehrsprachig zu sein? Wie viele Sprachen sind in der EU vertreten? Wozu brauchen wir Sprachen? Dies und vieles mehr erfährst du in dieser Folge von BOLD & BILINGUAL. 

In der Folge “#002  I  Muttersprache plus 2: Englisch und weitere Sprachen” findest du folgende Punkte:

  • Vielfältigkeit der Sprachen in Europa

  • Muttersprache plus 2

  • Wo stehen wir heute?

  • Hat sich Sprachen lernen verändert?

Nächste Folge: Monolingual, bilingual oder etwa multilingual?

Klicke hier um gleich reinzuhören!


Wichtige Links zu dieser Folge:

Andere Möglichkeiten um sich noch weiter zu informieren:

Anmeldung zum kostenlosen Elternseminar STARK in SPRACHEN

Trete unserem  BOLD & BILINGUAL COFFEE CLUB

Rate, Review & Folge uns auf Apple Podcast oder auf Spotify

“Ich liebe BOLD &BILINGUAL” <– Wenn das nach Dir klingt, dann please consider rating and reviewing meinen Podcast! Das hilft mir, mehr Eltern - genau wie Dir - dabei zu unterstützen, starke und selbstbewusste Kinder großzuziehen, indem sie in ihrem täglichen Familienleben auch die Möglichkeit bekommen sich noch eine Fremdsprache anzueignen. Klicke hier und tippe auf die fünf Sterne Bewertung und schreibe mir auch gerne noch ein Feedback, denn ich bin neugierig, was Dir am besten an der Episode gefallen hat!

Und noch eines: wenn Du noch nicht meinem podcast folgst, dann klicke unbedingt noch auf “Folgen”. Es kommen immer neue Folgen heraus und so stellst Du sicher, dass Du keine einzige davon verpasst. Folge BOLD & BILINGUAL jetzt!


Transcript

Tja, und dann war das Abitur dran: ich hatte damals keine andere Wahl, ich musste Englisch als Leistungsfach nehmen. Puuh, das war ein harter Brocken, den es zu meistern galt. Yepp, ich habe es geschafft. Aber ich weiß auch noch ganz genau, wie ich in der letzten Klausur, den Stift auf dem Tisch abgelegt habe und mir still geschworen habe: nie wieder Englisch in meinem Leben! Nie wieder!

Ich bin Sabine Edelhoff, Mutter von 4 Kindern, Projekt- und Prozessmanagerin und Gründerin von be lingual at home, dem ersten Online Programm für Eltern, die ihre Kinder zweisprachig mit einer Fremdsprache erziehen wollen. Es ist noch gar nicht lange her, da fehlte mir das Selbstvertrauen, die Ressourcen und die Zeit, um mich in das Abenteuer unserer Familiensprachreise zu starten. Doch dann war ich mutig genug gewesen und einfach mit Englisch als unsere jetzt zweite Familiensprache gestartet. Heute können unsere Kinder Englisch ohne Probleme verstehen und die zwei Großen erleben den Englischunterricht in der Schule mit großer Leichtigkeit und viel Freude. Ich habe den Podcast BOLD & BILINGUAL gestartet um Dir einfache, umsetzbare Schritt-für-Schritt-Strategien zu geben, die Dir dabei helfen, dasselbe zu tun. Wenn Du dich auch schon einmal gefragt hast, kann ich meine Kinder bilingual mit einer Fremdsprache erziehen? und wenn ja, wie mache ich das am besten? So dass sie es in der Schule und später im Beruf oder einfach im alltäglichen Leben es mal leichter haben? Dann bist du hier genau richtig. Lass uns gleich anfangen.

Vielfältigkeit der Sprachen in Europa

Wusstest Du, das ca. 60 verschieden Sprachen in Europa gesprochen werden und es 24 offizielle Amtssprachen gibt? Die EU ist die Heimat von 450 Millionen Menschen mit unterschiedlichem ethnischen, kulturellen und sprachlichen Hintergrund. Fast die Hälfte der Europäer spricht allerdings nur eine Sprache – die Muttersprache. Die EU möchte das ändern und hat deswegen im September 2002 ein ambitioniertes Ziel beschlossen: Muttersprache plus 2.

In der heutigen Podcastfolge möchte ich über die Sprachenvielfalt in Europa sprechen und was es bedeutet, nicht nur die eigene Muttersprache sprechen zu können.

Eine Umfrage in der EU hat gezeigt, dass 56 Prozent der EU-Bürger sich in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache unterhalten können. 28 Prozent der Befragten sagten, dass sie sich in zwei Fremdsprachen gut unterhalten können. Elf Prozent der EU-Bürger beherrschen sogar drei oder mehr Fremdsprachen. Aber noch 44 Prozent der EU-Bürger sprechen außer ihrer Muttersprache keine weitere Sprache. Schaut man sich die einzelnen Länder in Europa dazu genauer an, dann stechen zwei Länder ganz besonders hervor: das vereinigte Königreich und Luxemburg.

In der UK sind es ca 60% die nur ihre eigene Muttersprache sprechen können während in Luxemburg ca 99% mindestens eine weitere Fremdsprache sprechen können.

Ok, halt Stop! Jetzt sagst Du dir vielleicht, oh mann Sabine, das sind jetzt echt zu viele Zahlen auf einmal. Wird das jetzt hier ein wissenschaftlicher Vortrag?

Nein, ganz gewiss nicht, aber erstens fand ich es selber echt interessant zu sehen, wie die unterschiedlichen Länder in Europa sich sprachlich entwickeln und welche Ziele sich die EU gesetzt hat und warum?

Muttersprache plus 2

Als die EU Kommission in 2002 in Barcelona zusammengekommen ist, hat sie sich und allen EU Bürgern “Muttersprache plus 2” als Ziel gesetzt. Jeder EU Bürger solle neben seiner eigenen Muttersprache zwei weitere Sprachen sprechen können, möglichst die seiner Nachbarländer, damit ein besseres Verständnis über die Grenzen des eigenen Landes, zu den Nachbarn gefördert und damit der soziale Zusammenhalt in Europa positiv gestärkt wird. Und das Ziel soll bis 2025 erreicht werden.

Unsere Kinder, wie auch wir geraten in Europa in viele Situationen, in denen wir mit zwei oder mehr Sprachen konfrontiert werden, sei es zu Hause, in der Nachbarschaft, im Kindergarten oder in der Schule oder im Beruf oder im Urlaub. In dieser Mehrsprachigen Welt will die EU die Vielsprachigkeit fördern und will zeigen, dass die kulturelle und sprachliche Vielfalt nicht als Last und Bürde angesehen werden sollte, sondern vielmehr als Chance, die es zu ergreifen gilt und das, wenn möglich schon von klein auf an. Denn, von der frühen Kindheit an Fremdsprachen zu lernen sei der effektivste Weg um Vielsprachigkeit zu fördern. 

Im Zeitalter der Globalisierung wird Mehrsprachigkeit immer wichtiger. Sprachkenntnisse erleichtern das Arbeiten, Studieren und Reisen in andere Länder auf der ganzen Welt. Dabei ist die Sprache mehr als nur Kommunikation. Sprache ist der Weg zum Verstehen anderer Kulturen. Die europäischen Bildungsminister haben deshalb auch beschlossen, dass es nicht ausreicht, nur Englisch als Fremdsprache zu lernen, deswegen also Muttersprache plus 2 und nicht nur plus 1, da Mehrsprachigkeit die Basis für eine erfolgreiche europäische Gemeinschaft ist.

Wo stehen wir also heute mit dem Ziel Muttersprache plus 2? 

Eine Umfrage aus 2017 hat ergeben, dass wir heute bei einem durchschnittlichen Wert von 2,32 Sprachen pro Einwohner in Europa liegen. Ich erkenne mich in diesem Wert total wieder! Ich kann meine Muttersprache Deutsch sehr gut und ich kann mich inzwischen auch recht gut in Englisch verständlich machen. Russisch kann ich heute nur noch lesen und ein wenig verstehen. Insofern passen die 2,32 ganz gut zu meiner persönlichen Sprachsituation. Bei Volker, meinem Mann sieht es etwas anders aus. Er schätzt seinen Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch und Französisch auf eine 2,6 ein, da er sich genauso wie in Englisch auch recht gut auf Französisch verständigen kann.

Hier mal eine Frage an Dich: Wie sieht das bei Dir aus? Welche Sprachen kannst Du wie gut noch neben Deiner Muttersprache sprechen? 

Hat sich Sprachen lernen verändert?

Wie sieht es aber heute in der Praxis aus, im wahren Leben, bei uns zu Hause, in den Kindergärten und in der Schule? Wie wird da die Vielsprachigkeit gefördert?

Überwiegend finden wir um uns herum monolinguale Kindergärten. Bilinguale Kindergärten sind noch in der Minderzahl, aber die Zahl steigt stetig, da der Bedarf da ist und von Eltern einfach immer mehr angefragt wird. 

Ähnlich sieht es auch in der Schullandschaft aus, mit dem einzigen Unterschied, dass Englisch bereits in der Grundschule spätestens ab der dritten Klasse Einzug in den Stundenplan erhält. Genauso wie später dann auch noch weitere Fremdsprachen hinzugewählt werden können. Bilingualer Unterricht, wie zum Beispiel Geschichte auf Englisch, oder Mathe auf Französisch ist noch eher die Ausnahme. Hier gibt es also meiner Meinung nach noch viel Luft nach oben, denn wenn man sich Stimmen von Kindern anhört, die bereits an bilingualen Fachunterrichten teilnehmen, so sind die durchweg positiv und einstimmig der Meinung, dass es a) gar nicht so viel schwieriger ist, weil man sich recht schnell daran gewöhnt und b) es einem einen enormen Vorteil beim Spracherwerb der Fremdsprache bringt.

Das Ziel 2025 den aktuellen Wert von 2,32 Sprachen pro EU-Einwohner auf 3,0 zu bringen ist optimistisch und wird viel Arbeit in Anspruch nehmen. Eine große Anzahl an Länder (Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Slowakei, Slowenien, oder Schweden) sind diesem Ziel schon sehr nahe, bzw. haben es schon erreicht. Es wird die Aufgabe der EU sein eine Strategie für alle anderen Länder zu entwickeln, um die Sprachfähigkeiten der Bewohner noch weiter auszubauen. Es bleibt also spannend, wie die Zahlen sich bis zur nächsten Befragung verändern.

Wenn wir als Eltern auf unsere eigene Sprachreise zurückblicken, dann ist diese schon so viel bunter und vielfältiger was Fremdsprachen betrifft, als wenn wir noch eine Generation weiter zurückblicken und unsere Eltern dazu befragen: Wie war das eigentlich bei Euch damals, im Kindergarten und in der Schule: wann habt ihr angefangen Sprachen zu lernen? Und wie sicher habt ihr Euch nach Eurer Schulzeit in der Fremdsprache bewegen können?

Recap

Zusammenfassend können wir also festhalten, dass es gar nicht mehr die Frage ist ob unsere Kinder mehrsprachig aufwachsen sollten, sondern wie und wie wir als Eltern sie dabei unterstützen können. Und um genau diese Frage und die Möglichkeiten, die wir als Eltern haben, darum geht es auch in den nächsten Podcastfolge von BOLD & BILINGUAL. 

Nächste Folge: Monolingual, bilingual oder etwa multilingual?

In der nächsten Episode werde ich Dir das Thema der Zwei- oder Mehrsprachigkeit vorstellen. Was ist Zweisprachigkeit und wann ist man eigentlich bilingual. So das wir dann auch am Ende der nächsten Folge die Frage beantworten können: Kann ich mich selber bilingual nennen ja oder nein?

So, das wars für heute. Wir hören uns dann nächste Woche wieder: same time, same place hier beim Podcast BOLD & BILINGUAL.

Bis dahin, mach’s gut!

Sabine

Previous
Previous

#002 I Mother Tongue Plus Two

Next
Next

#001 I My Own Language Learning Journey